Die aktuelle Novelle des hessischen Hochschulgesetzes bringt mit dem Jahresbeginn 2016 für die hessischen Fachhochschulen Veränderungen und neue Möglichkeiten: Sie werden zukünftig Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs) heißen. Aus der KHF wird die HAW Hessen. Vor allem aber sind die hessischen HAWs jetzt gefragt, das neue Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen umzusetzen.
Die HAW Hessen war bisher unter dem Namen KHF (Konferenz hessischer Fachhochschulpräsidien) bekannt. Hier sind die fünf staatlichen Hochschulen die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Darmstadt, die Hochschule Fulda, die Hochschule RheinMain, die Technische Hochschule Mittelhessen sowie die Evangelische Hochschule Darmstadt zusammengeschlossen. Die HAW Hessen dient dem Meinungs‐ und Erfahrungsaustausch sowie der Erarbeitung gemeinsamer Positionen ihrer Mitgliedshochschulen. Der Zusammenschluss versteht sich daher als Gesprächspartner für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft etwa bei Fragen der Hochschul- und Wissenschaftspolitik oder dem Wissens‐ und Technologietransfer.
Prof. Dr. Ralph Stengler, Präsident der Hochschule Darmstadt, war bereits im November 2015 mit Wirkung zum 1. Januar 2016 für zwei Jahre zum neuen Vorsitzenden der HAW Hessen (zum damaligen Zeitpunkt noch Konferenz hessischer Fachhochschulpräsidien) gewählt worden. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden wurde der Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences, Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich gewählt.
Die Frage, wie die hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften das neue Promotionsrecht für forschungsstarke Fachrichtungen umsetzen können, stand im Mittelpunkt einer eintägigen Tagung der HAW Hessen am 18. Januar in Darmstadt. Es war die erste Tagung der HAW Hessen mit neuem Namen und unter neuem Vorsitzenden. Nach dem Antritt seines Amtes als Vorsitzender der HAW Hessen zum Jahresbeginn übernahm Prof. Ralph Stengler erstmals die Leitung einer Tagung der Hochschulpräsidien. Hier sprach Stengler über sein Rollenverständnis in seiner Amtszeit bis Ende 2017: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Nach innen möchte ich in den kommenden zwei Jahren helfen, eine gemeinsame Haltung für die Herausforderungen zu finden, vor denen die hessischen HAWs stehen. Nach außen wird es mir ein Anliegen sein, die wichtige und erstarkende Rolle der HAWs für Gesellschaft und Wirtschaft in Hessen zu vermitteln. So werden wir weiterhin eine aktive Rolle dabei spielen, die hohe Studiernachfrage in Hessen zu befriedigen. Wir wollen auch bei der Integration von Flüchtlingen in die Hochschulbildung einen substanziellen Beitrag leisten. Vor allem steht für uns die Umsetzung des Promotionsrechts für forschungsstarke Fachrichtungen auf der Agenda.“